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Hospizbewegung-Hilden :: Jub_Averkamp


10-jähriges Jubiläum

Vortrag Frau Dr. Marie-Elisabeth Averkamp, Beisitzerin des DHPV


Meine sehr geehrten Damen und Herren,

heute habe ich die schöne Aufgabe, Ihnen im Namen des Deutschen Hospiz-und Palliativverbandes - insbesondere auch im Namen der Vorsitzenden Frau Dr. Weihrauch und des gesamten Vorstandes - zum 10jährigen Bestehen ganz herzlich zu gratulieren.

Es gibt kaum eine größere und beeindruckendere Bürgerbewegung als die Hospizbewegung, die in Deutschland in den frühen 80er Jahren ihren Anfang nahm, orientiert an dem Beispiel, das Dame Cicely Saunders aus England mit der Gründung des St. Christopherhospizes in London gegeben hatte. Grund für die Bewegung war die Sorge um die Sterbenden in Wäschekammern und Abstellräumen der Kliniken, ihre Einsamkeit und Verlassenheit gegenüber einer Medizin, die von ihren -allerdings wirklich beeindruckenden - Erfolgen und Möglichkeiten berauscht war. Das Sterben hatte seinen Platz im Leben verloren und es war nicht mehr vorgesehen.

Ihre ehrenamtliche Arbeit war von Beginn an von Bescheidenheit und Zurückhaltung geprägt, aber das ehrenamtliche Engagement und Ihr Mitgefühl zog Kreise. Hospizarbeit und hospizliche Haltung als Einstellung zum Tod als „Leben bis zuletzt“ ist deutschlandweit und europaweit nicht mehr wegzudenken. Im Zuge Ihrer Arbeit hat sich die Palliativmedizin und die Palliativpflege zu dem entwickelt, was sie heute darstellt.

Heute muss die Ehrenamtlichkeit im Zuge zunehmender Professionalisierung um ihren Platz kämpfen. In den Gesetzen rund um die allgemeine und spezialisierte ambulante Palliativversorgung drohte die Hospizarbeit mit ihrem ehrenamtlichen Profil ins Hintertreffen zu geraten; es ist aber gelungen, in den Netzen zur Versorgung Schwerstkranker und Sterbender die hospizliche Begleitung als verpflichtend zu implementieren.

In Ihrer ehrenamtlichen Arbeit leben Sie eine ganz bestimmte Haltung zu Tod und Sterben, nicht in Resignation und Verlust, sondern als Abschluss des Lebens bis zuletzt in Würde, an einem Ort, den der Patient sich selber wünscht und wo er sich zu Hause fühlt, frei von Angst und Schmerz und anderen quälenden Symptomen, begleitet in seinen psychosozialen Bedürfnissen und seiner Spiritualität. Durch Ihr Dasein, Ihre Zeit, Ihr Einfühlen und Mitfühlen ermöglichen Sie dem Sterbenden, die Beziehungen zu leben und zu erleben, die für ihn wichtig sind und ihn trösten.

Diese Haltung zu bewahren, wird in Zukunft unter den Bedingungen geänderter Strukturen und gesetzlicher Vorgaben und möglicherweise auch zunehmender wirtschaftlicher Interessen schwierig werden, aber Sie können sicher sein : ohne Ihr ehrenamtliches Engagement werden viele Konzepte, wie sie jetzt angedacht werden, nicht durchführbar sein. Seien Sie auch hier in Hilden stolz auf das Erreichte, aber vergessen Sie nicht , sich nachdrücklich zu Wort zu melden, wenn man anfängt, Ihre hospizliche Begleitung zu übersehen, sie zu missachten oder gar zu missbrauchen als Lückenbüßer, und seien Sie ganz sicher: Ohne Sie geht es nicht.

In Erinnerung an diesen Tag und mit Dank und Hochachtung vor Ihrer Arbeit darf ich Ihnen ein Buch überreichen, und ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.