Abschiedsritual
die Mitte bewegt,
die Mitte begleitet, die Mitte beruhigt Wenn man in den Seminarraum der Hospizbewegung in Hilden kommt, sieht man auf der Fensterbank eine große Glasvase, die mit beschrifteten Steinen gefüllt ist. Daneben liegen Steine aus dem Rhein, die Ehrenamtler gesammelt haben. Wir Ehrenamtler treffen uns einmal im Monat zu einem Gesprächskreis, in dem sich ein Abschiedsritual für die Verstorbenen des letzten Monats etabliert hat. Es wird ein Stuhlkreis gebildet, die Mitte des Kreises wird von einem Ehrenamtler gestaltet und ein kurzer Text wird gelesen. Dadurch, dass das jedes Mal eine andere Person vorbereitet, kommen die unterschiedlichsten Abschiedsgedanken vor z.B. religiös, philosophisch usw. So unterschiedlich wie wir alle sind, gestaltet sich auch dieses Ritual. Das Foto auf der Titelseite zeigt die Mitte aus dem Monat März. In diese Mitte wird dann auch die Vase von der Fensterbank gestellt. Jeder, der sich im vergangenen Monat von Jemandem verabschiedet hat, kann sich einen Stein nehmen, ihn mit dessen Namen beschriften und den Stein dann in die Vase legen. Der Text wird vorgelesen und etwas Musik rundet dieses Gedenken ab. So hat jeder noch einmal Gelegenheit, seinen persönlichen Abschluss zu finden. Wenn die Vase – wie zurzeit – ganz mit Steinen gefüllt ist, bringt eine Gruppe von Ehrenamtlerinnen die Steine zurück zum Rhein und dort schließt sich dann der Kreis. Rita Alipas und Sabine Groß-Seidler | Inhalt Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8 Seite 9 |