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Hospizbewegung-Hilden :: Nachrichten
Hospiz-Nachrichten Nr. 10 (2008)

Palliative Care

Palliative Care im Hospizdienst:

In allen Hospizdiensten ist Palliative Care Grundlage des Handelns. In der Fachsprache wird der Begriff "Palliative Care" verwendet für die besondere Art der ganzheitlichen Pflege von Menschen, die dann notwendig wird, wenn keine kurative (auf Heilung ausgerichtete) Behandlung und Pflege mehr möglich sind. Der Begriff “Palliativ“ kommt aus dem lateinischen : pallium =Mantel, der Mensch soll umhüllt und geschützt werden.

Palliative Care setzt für hauptamtliche Mitarbeiter eine Zusatzqualifikation voraus. Palliative Care ist gekennzeichnet durch eine umfassende, partnerschaftliche Zusammenarbeit von unterschiedlichen Berufsgruppen und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Für dieses "Team" ist die menschliche Zuwendung zu allen von der schweren Erkrankung betroffenen Menschen selbstverständlich. Deshalb ergänzen sich  Beratung, Pflege und Begleitung.

Psychische, psychosoziale (seelische und soziale Anteile in ihren Wechselbeziehungen) und spirituelle (geistige und religiöse) Fragen sollen bei dieser Sicht von Pflege ihren eigenständigen Raum haben. Palliative Care ist ganzheitliche Pflege.


 
Palliativ Care ist ein Gesamtkonzept.

Es beinhaltet:
  • Eine bestmögliche Schmerztherapie und Symptomkontrolle.
  • Die Integration der psychischen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse der Menschen und deren Angehörigen sowohl in der Phase der Erkrankung, als auch beim Sterben und in der Zeit danach.
  • Die Akzeptanz des Todes als Teil des Lebens.
  • Durch eine eindeutige Bejahung des Lebens soll der Tod weder beschleunigt noch hinausgezögert werden.
Palliativmedizin ist ein klares Nein an die aktive Sterbehilfe.

Palliative Care umfasst für die Krankenpflege relevante Kenntnisse in Schmerztherapie und Symptomkontrolle, also die Wahrnehmung, Überwachung und Behandlung aller durch die Erkrankung und die Medikamente auftretenden Symptome. Neben den körperlichen Beschwerden sollen auch die psycho-sozialen und geistig-religiösen Faktoren von Schmerzen in den Blick kommen, um den Kreislauf von Angst, Schmerz, Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Depression und sozialer Isolation und Verstärkung des Schmerzes zu durchbrechen.

Die Einnahme von Schmerzmedikamenten kann mit Nebenwirkungen einhergehen; dabei stehen Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen im Vordergrund. Solche Nebenwirkungen können durch geeignete Maßnahmen weitgehend verhindert und behandelt werden.

Palliative-Care-Fachkräfte stehen mit ihren speziellen Kenntnissen und Erfahrungen in solchen Fragen den Betroffenen fachkundig zur Seite. Aber auch über die Ängste im Umgang mit Morphinen werden Palliative- Care-Fachkräfte selbstverständlich mit den Betroffenen (Kranken und Angehörigen) sprechen.

Zusammen mit dem Arzt wird ein - auf die individuellen Notwendigkeiten des Kranken abgestimmter - Schmerztherapieplan erstellt. Ein Schmerztagebuch kann bei der Optimierung der Schmerztherapie hilfreich sein. Das Pflegepersonal kann dabei unterstützend helfen.

Die ehrenamtlichen Hospizbegleiter und -begleiterinnen können ihre Wahrnehmungen weitergeben und somit die Therapie ebenfalls optimieren.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospizbewegung lassen die Angehörigen und Nahestehenden auch nach dem Tod des Menschen nicht allein: Sie unterstützen auf Wunsch in den schweren Stunden des Todes und begleiten auf Wunsch und nach Möglichkeit in den ersten Tagen. Auch danach steht die Hospizbewegung falls es gewünscht ist mit Unterstützung zur Seite.


Palliative Care Versorgung bedeutet:
  • Grundpflege
  • Mitwirken bei der Einleitung und Überwachung ärztlich verantworteter Schmerztherapie
  • Anregen und Umsetzen vorbeugender Maßnahmen bei krankheits- und therapiebedingten Komplikationen (Schwierigkeiten wie Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Blutung, Verwirrtheit und Angst)
  • Überwachen der Dosierung und Verabreichen von Medikamenten
  • Kontrollieren der Gabe von Infusionen, Medikamenten über Port oder sonstigen Zugängen
  • Überwachen notwendiger apparativer palliativmedizinischer Maßnahmen (wie z.B. sog. künstlicher Ernährung)
  • Versorgen bei Atemstörungen und Atemnot
  • Umfassende Behandlung exulzerierender (nach außen aufbrechender) Tumore
  • Beratung, Anleitung und Begleitung von Kranken und Sterbenden, Angehörigen und anderen Pflegenden bei der Umsetzung palliativer Maßnahmen
  • Begleitung über den Tod hinaus, wenn Hinterbliebene das wünschen
Annemarie Hein
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