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Hospizbewegung-Hilden :: Nachrichten
Hospiz-Nachrichten Nr. 23 (2016)

Palliative Care im WPZ
und im Seniorenzentrum am Erikaweg

Die Gemeinnützigen Seniorendienste "Stadt Hilden" GmbH sind eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt Hilden. Der Sitz unserer Gesellschaft ist der Erikaweg in Hilden. Von dort aus lenkt die Geschäftsführung die Geschicke des im Laufe der Jahre stetig gewachsenen, kommunalen Unternehmens.

Wir betreiben in Hilden zwei Einrichtungen der vollstationären Pflege, das "alt-ehrwürdige", 1963 eröffnete, Seniorenzentrum „Stadt Hilden“ (mit 125 Bewohnern) am Erikaweg und das noch "junge", 2006 eröffnete, Wohn- und Pflegezentrum "Stadt Hilden" (mit 93 Bewohnern) auf der Hummelsterstraße. Ferner gehören zu uns eine Tagespflege am Fliederweg sowie Seniorenwohnungen und Betreutes Wohnen. Insgesamt beschäftigen wir 280 Mitarbeitende in den unterschiedlichsten Berufsgruppen, wie u.a. Köche, Hauswirtschafterinnen, Verwaltungsangestellte, Sozialpädagoginnen sowie vor allem Pflegeassistenten und Pflegefachkräfte.

Unsere Einrichtungen sind, unserer Überzeugung nach, ein guter Ort zum Leben, aber eben auch ein Ort, der sich fortwährend mit dem Thema Sterben und Tod beschäftigt. Die Versor¬gung Sterbender gehört mittlerweile zu unseren Kernaufgaben. Die Menschen, die in unsere Einrichtungen einziehen, kommen immer später zu uns, sind immer älter, verwirrter, schwerkrank und so pflegebedürftig, dass sie unsere professionelle "Rund-um-die-Uhr-Betreuung" benötigen. Mit dieser Multimorbidität geht leider auch eine starke Verkürzung der Verweildauer einher, so dass wir uns aktuell noch intensiver als in den Jahren zuvor mit dem Thema Sterben auseinandersetzen müssen.

Bei Einzug in eine unserer Einrichtungen ist für den Menschen klar, dass er hier nicht wieder genesen ausziehen wird, sondern dass wir die letzte Station in seinem Leben sein werden. Für viele Menschen ist der Augenblick, dies zu erkennen, traumatisch. Umso wichtiger ist es, einerseits den Alltag unserer Bewohner als eine Kultur des Lebens zu gestalten. Wohlfühlen und Zuhause Sein sind dabei wesentliche Aspekte. Dazu bieten wir, neben einer an den neuesten pflegefachlichen Erkenntnissen orientieren Pflege, zahlreiche Aktivitäten an und öffnen unsere Häuser nach außen. Unsere Bewohner sollen sich keinesfalls "ins Heim abgeschoben" fühlen, sondern möglichst positiv und selbstbestimmt am Leben teilhaben können. Andererseits brauchen wir aber auch, zur Ermöglichung eines würdevollen Sterbens, eine Kultur des Sterbens.

Bei den Seniorendiensten haben wir uns genau deshalb auf den Weg gemacht, konzeptionelle und organisatorische Voraussetzungen dafür zu schaffen, beidem gerecht zu werden. Seit 2015 implementieren wir ein umfangreiches Konzept zur Hospizkultur und Palliativversorgung. Begleitet wird dieser Prozess vom Netzwerk Palliativmedizin Essen. 40 Mitarbeitende aus den Abteilungen Pflege und Betreuung sind bereits in Palliative Care geschult und 20 weitere werden wir in diesem Jahr schulen. Vor dem Hintergrund einer sich
verändernden Bewohnerstruktur ist der Umgang mit Sterben und Tod für uns zu einer zentralen Herausforderung geworden, der wir mit Herz und beruflichem Selbstverständnis begegnen möchten.

Leider bleibt unseren Mitarbeitern oftmals nur sehr wenig Zeit, den Menschen mit seinen individuellen Vorlieben und Gewohnheiten näher kennenzulernen. Eigentlich ist aber genau das wichtig, um ein Sterben in Würde zu begleiten. Wir wünschen uns, dass unsere Bewohner in ihrer letzten Lebensphase in unseren Einrichtungen verbleiben können und von uns vor Ort gut versorgt und betreut werden. Sicherlich wäre es für jeden Einzelnen wünschenswert, sein Leben bis zum Lebensende Zuhause zu verbringen. Doch leider ist dies für viele Menschen aufgrund von Krankheit nicht möglich.

Allein könnten wir diese Arbeit nicht leisten! Um den Bewohnern das Verbleiben in unseren Einrichtungen zu ermöglichen, sind zahlreiche, multiprofessionelle Entscheidungsprozesse und Verfügungen notwendig. Ohne eine gute Kooperation mit Haus- und Fachärzten, dem SAPV-Team (Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung) und der Hospizbewegung Hilden wäre eine solche große Aufgabe gar nicht möglich.

Vor allem die intensive Zusammenarbeit mit der Hospizbewegung Hilden ist ein absoluter Zugewinn für den Einzelnen. Aus unserer Erfahrung heraus lässt sich sagen, dass die Art und Weise der Begleitung, wie sie durch die geschulten Ehrenamtlichen stattfindet, für den Sterbenden eine wichtige Unterstützung und eine wertvolle Hilfe ist. Dafür danke ich Ihnen, liebe Hospizbewegung, im Namen unserer Bewohner, Angehörigen und Mitarbeitenden ganz, ganz herzlich.

Wir freuen uns, ganz im Sinne der betroffenen Menschen, auf die weitere intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Daniela Mantegna, Heimleitung der Gemeinnützigen Seniorendienste "Stadt Hilden" GmbH
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