Die Hospizbewegung Hilden e. V. wurde vor 10 Jahren im März 1999 gegründet. Sie hat mehr als 300 Mitglieder, einen ehrenamtlichen Vorstand und arbeitet mit 28 EhrenamtlerInnen und einer hauptamtlichen Koordinatorin. Bei Anfragen an die Hospizbewegung nimmt die Koordinatorin Kontakt auf und besucht die Kranken und deren Angehörigen zuhause. Bei diesem ersten persönlichen Gespräch stellt sie die individuellen Bedürfnisse fest. Überdies versucht sie die pflegerische Situation einzuschätzen und bespricht mit den Betroffenen, welche Kooperationspartner unterstützend helfen können, bzw. ob ein Pflegedienst mit eingebunden werden sollte. Es wird darüber informiert, welche pflegerischen Hilfsmittel den Alltag erleichtern und somit für den Erkrankten als auch die Angehörigen hilfreich sind. Sehr wichtig ist die Frage der Schmerzsituation. Falls eine Begleitung des Erkrankten erwünscht ist, wird durch die Koordinatorin eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter benannt, die/der die Begleitung übernimmt und für diese Aufgabe in dieser Situation am besten geeignet ist. Mit dem/der ehrenamtlichen MitarbeiterIn wird die Betreuung besprochen. Bei einem ersten gemeinsamen Treffen werden der zu Begleitende und der/die Ehrenamtler miteinander bekannt gemacht. Es wird besprochen in welchem Umfang die Unterstützung erfolgen soll. Die Arbeit der Koordinatorin erfordert neben Fachkenntnis und Einfühlungsvermögen die Fähigkeit, sich den Menschen in ihrer extrem schwierigen Lebenssituation ganz zu zuwenden. Voraussetzung für den Einsatz der ehrenamtlichen HospizhelferInnen sind deren umfangreiche Qualifikation und Weiterbildung durch spezielle Seminare und Vorträge der Hospizbewegung Hilden. Die MitarbeiterInnen sind ausschließlich ehrenamtlich und konfessionsunabhängig tätig. Sie verpflichten sich selbstverständlich zur Verschwiegenheit und begleiten Menschen auf ihrem Lebensweg. Sie entlasten Angehörige für eine Zeit von ihrem Dienst am Krankenbett. Sie hören zu, lesen vor, schreiben Briefe - wenn gewünscht -, stellen Kontakte zu Verwandten oder Freunden her. Außerdem begleitet die Hospizbewegung auch Schwerstkranke und Sterbende in Alten- und Pflegeheimen. Ferner arbeitet sie eng mit den Pflegediensten und Ärzten zusammen. Beratungen, auch zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, können im Büro der Hospizbewegung Hilden e.V. im Bürgerhaus Hilden, Mittelstraße 40, von Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr, oder nach Vereinbarung auch zuhause stattfinden. Zudem ist die Koordinatorin jeden Mittwoch von 16 – 18 Uhr im St. Josef Krankenhaus in Hilden für Beratungen Vorort. Die Kranken und deren Angehörige nehmen dankbar den intensiven Kontakt an, der in der heutigen gehetzten Zeit kaum noch Raum findet. „Zeit schenken“ ist der Wunsch der MitarbeiterInnen. Das Sterben und der Umgang mit Sterbenden ist ein Grundthema, dennoch ist der Mittelpunkt der ehrenamtlichen Arbeit ein anderer: Die MitarbeiterInnen geben dem Leben bis zum letzten Moment einen Sinn und versuchen die Qualität des Lebens in der jeweiligen Situation zu verbessern. Wichtig ist der Mensch, was er braucht, was für ihn wichtig ist, was er noch klären möchte, was ihn bewegt und welche Gedanken ihn beschäftigen. In all diesen Fragen und Anliegen möchte die Hospizbewegung Hilden ihn unterstützen. Die Hospizbewegung wünscht sich für die Zukunft, dass diese Betreuung in der häuslichen Atmosphäre, mit Zeit und Liebe für den Mitmenschen, mehr angenommen wird, dass der Tod kein Tabu darstellt und mehr Menschen sich trauen, einfach für den Anderen da zu sein. Annemarie Hein Koordinatorin (Quelle : Pfarr-Info - Pfarrverband Hilden) |