Hilden (RP) Vor zwei Jahren traf Helga Breitenbach nach langer Zeit einen guten Freund wieder. Er war schwer krank. "Als ich ihn sah, erschrak ich und war erschüttert, wie schmal und zerbrechlich er war", erinnert sich die Hildenerin. Sie besuchte ihren Freund im Hospiz des Evangelischen Krankenhauses in Düsseldorf und erlebte dort eine Weihnachtsfeier mit Todkranken und deren Angehörigen. Anneliese Becker (l.) gründete die Hospizbewegung Hilden.
"Es war wie in einer großen Familie", erzählt Breitenbach: "Ich habe viel Trost, Zuneigung und Hilfe erfahren. Trotz aller Traurigkeit wurde viel gelacht." Sie empfand ein unglaubliches Kraftfeld: "Ich habe eine Kraft in mir entdeckt, von der ich früher gar nichts wusste."Sie hat schon vielen Menschen so wie Ursula Beyer (r.) geholfen. RP-Foto: Archiv/ola Über 220 Sterbende begleitet Helga Breitenbach ist eine von 27 ehrenamtlichen Helfern, die sich bei der ambulanten Hospizbewegung Hilden einsetzen. Vor zehn Jahren wurde dieser Verein von Anneliese Becker gegründet, um sterbende Menschen und deren Angehörigen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Sterben, Tod und Trauer sind für viele Menschen Tabu-Themen, die Angst machen und über die man nicht spricht. Die Hospizbewegung Hilden hat in den vergangenen zehn Jahren dazu beigetragen, das behutsam zu ändern. Über 220 Sterbende und deren Angehörige haben die speziell geschulten Freiwilligen mit Rat und Tat begleitet, ihnen trotz ihrer Erkrankung ein Leben in Würde und Selbstbestimmung ermöglicht. In der Festschrift berichten Betroffene eindrucksvoll, was die liebevolle Begleitung durch die Hospizhelfer und ihr menschlicher Beistand in schwerer Stunde für sie und ihre sterbenden Angehörigen bedeutet hat. Die Mitglieder der Hospizbewegung gäben den Familien der Sterbenden oft genug Kraft, den Angehörigen bis zum Tod zu Hause zu begleiten und dadurch vielleicht nicht dem Leben mehr Tage, aber den Tagen mehr Leben zu geben, würdigt Bürgermeister Günter Scheib die Leistung der Hospizbewegung. Festakt in der Stadthalle Gefeiert wird das Jubiläum am Samstag, 16. Mai, um zehn Uhr mit einem Empfang für alle 300 Mitglieder, ehrenamtlichen Helfer, Freunde, Förderer und geladenen Gäste in der Stadthalle. Am Sonntag, 17. Mai, geben die Gospel-Singers Langenfeld dort ein Benefizkonzert zugunsten der Hildener Hospizbewegung. Das Konzert beginnt um 18 Uhr. Karten zum Preis von 15 Euro (ermäßigt zwölf Euro) gibt es in der Ticketzentrale (Stadtbücherei) oder an der Abendkasse. In der Konzertpause werden zwei Bilder zugunsten des gemeinnützigen Vereins versteigert, die Helga Breitenbach gemalt hat. Weitere Informationen erhalten Ratsuchende, Spender oder Förderer unter Tel. 02103 72-190 oder Mobil 0170 9854519. (Quelle : RP) |